Wer mich kennt weiß, ich bin ein „big picture guy“. Mir geht es um das Grundsätzliche, um die Prämissen unserer Kultur, von der aus sich zwingend, wie bei einer mathematischen Formel, politische Entscheidungen und ganz allgemein die gesamten Lebensumstände ergeben. Deshalb führt auch der Marxismus immer zu den gleichen Ergebnissen, völlig egal ob die handelnden Personen und deren Motive nobel sind, oder nicht. Gleiches gilt für islamische Modelle, konfuzianische oder natürlich auch christliche. Das ist noch keine Wertung, sondern nur eine Beobachtung. Was passiert, wenn eine Gesellschaft ihr Fundament verliert können wir live beobachten. Damit meine ich nicht einmal die Erosion von Werten, die das Funktionieren von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaat überhaupt erst ermöglichen, sondern schlicht den weitverbreiteten Entschluss, auf jedes Wachstum zu verzichten. Aber was nicht wächst, das stirbt. Das ist ökonomisch so (Degrowth), kulturell (wo sind die Kathedralen und Ringstraßenpaläste von heute?), aber am Schlimmsten, auch biologisch/demographisch. Wir haben einfach aufgehört Kinder zu bekommen und die „autochthone“ Bevölkerung wird nur innerhalb von zwei Generationen auf ein Viertel reduziert.
Ich will hier diese zwei Artikel mit euch teilen, mit der dringenden Bitte sie zu lesen. Der erste ist ein sehr nüchternes, unaufgeregtes und umso erschütternderes Interview in Corrigenda mit einem deutschen Professor für Demographie. Ich bin mit dem Thema gut vertraut, aber in der Dichte, mit den konkreten Vorschlägen bzw. Kritiken an der Familienpolitik, habe ich noch nichts gelesen.
Der zweite Artikel ist von Gudrun Trausmuth im neuen Magazin Libratus. Er zäumt eigentlich das gleiche Thema von der anderen Seite auf. Den unablässigen Angriffen auf unsere Religion, dieses gewaltige Fundament unserer westlichen Zivilisation, muss entgegengetreten werden. Auch mein Projekt einer Meldestelle für christenfeindlichen Vorfälle wird erwähnt (www.christenschutz.at). Es ist meine tiefste Überzeugung: Die Rettung Europas, eine zweite Renaissance, kann nur von denen ausgehen, deren Wurzeln fest verankert sind im christlichen Glauben. Es braucht nicht viele, es war nie die echte Mehrheit, aber sie sind unabdingbar.