Parlament und Stephansdom in Rot: in Wien gedenken Hunderte an „Red Wednesday“ Christenverfolgung weltweit – „Gleichgültigkeit tötet zweimal“
- Gedenkwache am Stephansplatz: Mehr als 360 Millionen Christen erleiden weltweit schwere Verfolgung – pro Tag sterben 15 Christen für ihren Glauben
- Wiener Weihbischof Scharl: „Beten wir auch für die Verfolger“
- Christenfeindlichkeit auch in Österreich: Meldestelle gefordert
WIEN (16. November 2023) – Die Christenfeindlichkeit ist weltweit auf einem Höchststand. Rund 120 Menschen versammelten sich gestern mit Kerzen vor dem rot angestrahlten Stephansdom, um auf verfolgte Christen aufmerksam zu machen.
Weltweit wurde die Aktion von der Hilfsorganisation Kirche in Not initiiert. Gebäude auf der ganzen Welt erstrahlen am „Red Wednesday“ in Rot – ein Zeichen für das vergossene Blut und Leid von verfolgten Christen.
„Wenn unschuldige Christen weltweit diskriminiert, verfolgt und getötet werden, ist das eine Tragödie. Doch kaum einer spricht von den 360 Millionen Christen, die Gewalt ausgesetzt sind, ihre Heimat verlieren oder ermordet werden. Das dröhnende Schweigen ist für Christen, die auf unsere Solidarität angewiesen sind, besonders schlimm,“ sagte Jan Ledóchowski, Präsident der überparteilichen Plattform Christdemokratie, die die Veranstaltung organisierte.
Einzelschicksale beleuchten Christenverfolgung
Die Aktion begann mit einem Grußwort von Bischof Tiran Petrosyan (Armenisch-Apostolische Kirchengemeinde), der angesichts der Verfolgung von armenischen Christen ausrichten ließ: „Die Gleichgültigkeit tötet zweimal und wir können es uns nicht erlauben, untätig zu bleiben.
Gefolgt von der klaren Forderung „Frieden und Freiheit für Christen weltweit“ ließen die Teilnehmer verfolgte Christen aus Indien, Frankreich und dem Jemen sprechen. Einer der Berichte stammte aus Mosambik, wo seit 2017 islamische Extremisten gegen Christen kämpfen. Lerona*, eine junge Frau, musste mit eigenen Augen ansehen, wir ihr Mann von Terroristen geköpft wurde. Mit ihren Kindern gelang zum Glück die Flucht.
Sichtlich bewegt von den Einzelschicksalen sagte Bischof Scharl, der unter den Teilnehmern war: „Lasst uns auch für die Verfolger beten und sie segnen.“
Kommt die Meldestelle für Christenfeindlichkeit in Österreich?
„Religionsfreiheit ist keine Selbstständigkeit – auch in Österreich erleben Christen leider täglich christenfeindliche Vorfälle. Besonders christliche Schülerinnen und Schüler werden von ihren andersgläubigen Mitschülern häufig damit konfrontiert und es gibt keine niederschwellige Stelle, an die sie sich wenden können.“ sagte Marina Soliman, Initiatorin der Petition für eine offizielle Meldestelle für Christenfeindlichkeit in Österreich. „Schon nach einigen Wochen haben wir nicht nur tausende von Unterschriften für dieses Anliegen gesammelt. Vor allem haben uns schon jetzt erschütternde Geschichten von realer Christenfeindlichkeit mitten in Österreich erreicht. Eine Meldestelle könnte diese Taten sammeln und somit Licht ins Dunkel bringen.“