Am 17. April berichtete der Standard über die Dragqueenlesung und die dagegen stattfindenden Proteste unter dem Titel „Rechtsextremer Aufmarsch und bunte Gegenkundgebung vor Türkis Rosa Lila Villa mit Dragqueen-Lesung„. Der weitere Text war ähnlich unverblümt einseitig und verzerrend. Wenn man einer sachlichen Diskussion aus dem Weg gehen will, dann bezeichnet man einfach die Gegenseite als rechtsextrem und man erspart sich alle weiteren Argumente. Das ist nicht nur schlechter Journalismus, es ist auch gefährlich, denn so verlagert man Debatten, die in der Mitte der Gesellschaft geführt werden sollten, an ihre Ränder. Sehr richtig kommentiert das Bernadette Krassay in ihrem Presse Kommentar „Im Topf der Rechtsextremisten„.
„Man muss also nicht unbedingt aus dem rechten Eck kommen, um sich gegen eine Drag-Show vor Kindern auszusprechen – wird aber mit Rechtsextremisten in einen Topf geworfen. Wieso dürfen Andersdenkende in diesem Fall nicht auch ihre Meinung kundtun?“
Sowohl Gemeinderätin Caroline Hungerländer als auch ich, werden regelmäßig ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt, auch medial. In diesem Gespräch unterhalten wir uns über den konkreten Fall der Standard Berichterattung.
Vom rosenroten Substandard ist doch nichts Anderes als die Rechtsextremismus-Keule zu erwarten. Davon darf man sich nicht beirren lassen. Gegen den Marsch für das Leben und den Marsch für die Familie, der am Tag des Schwulenaufmarsches als Kontrapunkt für familiäre und sexuelle Normalität stattfindet, wird doch genauso gehetzt.