Zunehmender Vandalismus gegen Kirchen in ganz Europa
Es ist leider keine auf Österreich beschränkte Entwicklung, dass Kirchen zunehmend Akten von Vandalismus und Verunreinigung zum Opfer fallen. Auch Fälle von Brandstiftung häufen sich, nicht selten unbemerkt vom Großteil der Bevölkerung. Einer seltsame Gleichgültigkeit sind die Europäer anheim gefallen, nicht nur gegenüber dem Schicksal der verfolgten Christen weltweit, sondern auch gegenüber unserer eigenen religiösen Tradition und ihren Symbolen. Hier eine Übersicht zu Fällen in Österreich.
Eskalation vor der Karlskirche
Die Fassade Karlskirche, die nach dem Stephansdom wohl prominenteste Kirche Wiens, wird seit längerer Zeit regelmäßig beschmiert, besonders nach Demonstrationen oder sogenannten spontanen Partys. Die Schmierereien enthalten häufig auch Hassparolen gegenüber allem Christlichen, was der Sachbeschädigung noch den Aspekt eines Hassverbrechens hinzufügt. Der Schritt von der Sachbeschädigung zur Körperverletzung ist nicht weit, insbesondere dann, wenn mit keiner Verurteilung durch die öffentliche Meinung zu rechnen ist. Deshalb war die vor einigen Wochen stattgefundene Eskalation besonders beunruhigend, als ein älterer Priester vor der Karlskirche von skandierenden Demonstranten umringt worden ist, nachdem er sie auf die Störung des Gottesdienstes hingewiesen hat.
Unsere Reaktion auf Aggression
Die darauf folgende Demonstration dieser Gruppierung war für den 30. Oktober angemeldet und ich wollte diese gemeinsam mit weiteren Unterstützern der Plattform Christdemokratie diese dokumentieren und bei Bedarf auch vor Ort darauf reagieren. Dank einer starken Polizeipräsenz, konnten die Demonstranten den Gottesdienst und die Gottesdienstbesucher nicht mehr im selben Ausmaß wie zuvor stören. Kurz vor dem Abmarsch des Demonstrationszuges ergab sich dann für eine unserer tapferen Mitstreiterinnen die Gelegenheit, an die anwesenden Demonstranten ein Wort zu richten. Sie hat die Veranstalter hierfür kurzerhand um das Mikrofon gebeten. Die Wienerin, deren Familie ursprünglich aus Ghana stammt, verwies auf das wirklich tragische Schicksal vieler Frauen in Afrika, bevor sie zwei christliche Hymnen anstimmte. Für diese Darbietung erhielt sie viel Applaus, wobei davon ausgegangen werden muss, dass der religiöse Charakter der Lieder nicht erkannt worden ist. Trotzdem scheint es uns wichtig, dass wir auf diese konstruktive und respektvolle Art und Weise, als Christen unseren Platz im öffentlichen Raum gewahrt haben und auf Hass und Aggression mit der ausgestreckten Hand reagiert haben.