Im Rechtsextremismus Bericht des DÖW werden auf unerträgliche und unhistorische Art und Weise Begriffe wie rechtsextrem und (rechts)katholisch miteinander vermengt und ich werde namentlich als Vertreter dieses katholischen politischen Milieus genannt, gemeinsam mit meiner evangelikalen Mitstreiterin Suha Dejmek und natürlich Gudrun Kugler. Es widert mich an. Der Vater meiner Großmutter wurde von den Nazis erschossen. Der Vater meines Großvaters war im KZ und wurde nicht zuletzt aufgrund des Einsatzes seiner halbjüdischen Frau entlassen. Der Onkel meines Großvaters überlebte hingegen einen der Todesmärsche aus dem KZ Großrosen kurz vor Kriegsende nicht. Ein weiterer Onkel wurde während des Krieges von der Gestapo verhaftet, aber überlebte und wurde nach dem Krieg Nationalratsabgeordneter. Wenn rechtskatholisch sein heißt, auf der Seite des Rechts zu stehen und immer gegen das Unrecht einzustehen, vor allem dann, wenn es anderen Menschen ihr Recht auf Leben abspricht, dann trage ich diese Bezeichnung mit Stolz. Es waren katholische Jugendliche, die nicht lange nach dem Anschluss im Stephansdom und am Stephansplatz laut riefen „Christus ist unser Führer„. Am Tag darauf wurde das erzbischöfliche Palais von der HJ gestürmt. Es waren die tieffrommen Geschwister Scholl und ihre Freunde, die Flugblätter gegen das Naziregime verteilten. Auf https://gedenkort.at/ sind unzählige Helden des christlichen Widerstands verewigt. In dieser Tradition will ich stehen und, wenn Gott mir die Kraft und Mut gibt, niemals aus Furcht vor Verleumdung oder Schlimmeren da schweigen, wo gebrüllt werden müsste.

Hier einige gute Medienbeiträge, die diesen Vorfall aufgreifen: