Als Präsident der Plattform Christdemokratie habe ich an mehrere Hundert Kandidaten aller Parteien Fragen zur Ihrem Glauben und wichtigsten Positionen geschickt. Es freut mich sehr, dass sehr viele geantwortet haben und wir nun gute Kandidaten aus allen Parteien und Bundesländern vorstellen können. Damit bin ich wahrscheinlich der einzige Kandidat in Österreich, der auch Politiker anderer Parteien empfiehlt. Für die Antworten besucht bitte die Seite unserer Wahlprüfstein.

>>> Christliche Wahlprüfsteine der Plattform Christdemokratie <<<

Ich muss zugeben, dass die Fragen leichter zu formulieren, als zu beantworten waren. Hier jedenfalls meine Positionen:

Würden Sie sich als gläubigen Christen bezeichnen?

Ja

Welche Rolle spielt Ihr Glaube in Ihrem persönlichen Leben und politischen Wirken?

Jesus Christus ist das Fundament meines Lebens und ich versuche alle meine Entscheidungen, privat, beruflich oder öffentlich, am Beispiel Jesu auszurichten. Dabei ist mir sehr bewusst, dass Gott alle menschlichen Kategorien sprengt und sich nicht in ein politisches Korsett pressen lässt. Christliche Politik heißt aber jedenfalls die Dimension der Liebe einzubringen. Sie stellt den Menschen in seiner Ebenbildlichkeit Gottes in den Mittelpunkt. Sie verteidigt seine unveräußerbare Würde und sein Recht auf Leben, Freiheit und Gerechtigkeit. Sie respektiert die Realität der menschlichen Natur und Biologie, mit viel Licht und Schatten, und hält gegen alle Versuche, den neuen Menschen zu schaffen.

Wie würden Sie die Leitkultur Österreichs definieren, welche Gefahren sehen Sie für diese und wie würden Sie sie bewahren?

Europa steht auf drei Hügeln, dem Kapitol in Rom, der Akropolis in Athen und Golgota in Jerusalem. Diesen Schatz sollen wir teilen, aber niemals aufgeben! Außerdem: „Die Demokratie verdankt ihre Existenz dem Christentum. Sie entstand an dem Tage, als der Mensch dazu berufen wurde, in seinem zeitlichen Leben die Würde der menschlichen Persönlichkeit durch individuelle Freiheit, durch die Achtung der Rechte jedes einzelnen und durch die Ausübung brüderlicher Liebe gegenüber allen zu verwirklichen. In der Zeit vor Christus waren solche Ideen noch nie formuliert worden. Somit ist die Demokratie in der Doktrin und in der zeitlichen Entwicklung an das Christentum gebunden.“ (Robert Schumann)

Wie wollen Sie Familien mit Kindern stärken, auch um den demographischen Rückgang in Österreich entgegenzuwirken?

Wir brauchen eine Politik die ausstrahlt: „Wir lieben Kinder!“ Väter, Mütter und Kinder sind unverzichtbarer Bestandteil unserer Zukunft und sollen entsprechend gefeiert werden. Jungen Menschen muss Mut gemacht werden, eine Ehe einzugehen und in dieser stabilen Beziehung ihren Kindern einen liebevollen Raum zur gesunden Entwicklung zu geben. Nichts kann die Familie ersetzen. Nichts ist für das Heranwachsen von Menschen wichtiger, als eine liebevolle Beziehung zu ihren Eltern und Geschwistern. Dafür brauchen Familien vor allem Zeit füreinander. Steuerlich und sozialversicherungstechnisch braucht es eine echte Kostenwahrheit. Derzeit sind die Kosten von Kindern zum Großteil privat, während der Nutzen öffentlich ist.

Wie werden Sie sich für den Schutz des Lebens einsetzen, insbesondere in Bezug auf Themen wie Abtreibung (Abtreibung als Grundrecht?), Euthanasie und Leihmutterschaft?

Nichts stellt für mich die Menschlichkeit unserer Gesellschaft so in Frage, wie die unfassbare Gleichgültigkeit angesichts von ca. 30.000 Abtreibungen im Jahr. Ich wünsche mir eine Kultur, in der jedes Leben zu 100% zählt, das Leben jeder Frau und jedes Kindes. Der beste Weg dorthin sind die Vorschläge der Initiative fairändern. Wir müssen an einer Gesellschaft bauen, die immer für das Leben ist und niemals den Tod als Lösung in Betracht zieht. Selbstverständlich müssen wir Frauen in Konfliktschwangerschaften auf jede erdenkliche Art beiseite stehen. Aktive Sterbehilfe lehne ich aus dem gleichen Grund ab. Leihmutterschaft ist eine moderne Form des Menschenhandels und Sklaverei.

Wie stehen Sie zur Genderideologie, die ihren Niederschlag in der Sexualpädagogik in Kindergärten und Schulen, der Veränderung der Sprache und der Auflösung der Bipolarität der Geschlechter (Transgender) findet?

Es gibt biologisch gesehen nur zwei Geschlechter und zwar im gesamten Tierreich. Der Mensch ist keine Ausnahme. Ich halte es für gefährlich, wenn die Realität nur aufgrund des inneren Empfindens Einzelner gebeugt werden soll mit Konsequenzen für alle Mitbürger. Das wird auch sprachlich nachvollzogen und den Menschen aufgezwungen. Versuche die Sprache von oben zu diktieren betrachte ich mit größtem Misstrauen. Sexualisierung von Kindern überschreitet oft die Grenze des Missbrauchs und dem ist der Riegel vorzuschieben. Das gesunde Schamgefühl von Kindern ist zu respektieren.

Welche konkreten Maßnahmen werden Sie ergreifen, um sicherzustellen, dass Christen und wertorientierte Menschen ihre Überzeugungen frei vertreten können, ohne aufgrund von Hatespeech-Gesetzen rechtlichen Konsequenzen ausgesetzt zu sein?

In einigen europäischen Ländern ist die Meinungsfreiheit durch Hatespeech Gesetze bereits eingeschränkt worden. In Finnland wird einer ehemaligen Innenministerin der Prozess gemacht, weil sie die Ehe für alle kritisiert hat und es gibt ähnliche Fälle in England oder Spanien. Wir dürfen leider nicht darauf vertrauen, dass unsere bisher hohen rechtlichen Standards für Meinungsfreiheit aufrecht bleiben. Deshalb sind konkrete rechtliche Schritte zu setzen, die sicherstellen, dass man auch in Zukunft öffentlich Positionen kritisieren darf, die insbesondere dem LGBTQI Bereich zuzuordnen sind. Ohne Meinungsfreiheit keine Demokratie!

Wie planen Sie, Umweltschutzmaßnahmen zu fördern, die den Menschen und dessen grundlegende Bedürfnisse und Rechte in den Mittelpunkt stellen und den Wohlstand unseres Landes nicht gefährden?

Die Klimapolitik hat teilweise religiöse Züge übernommen, die rational nicht mehr nachvollziehbar sind. Viele der in Europa gesetzten Maßnahmen haben zu einem Wohlstandverlust geführt, aber mit Sicherheit nicht zu einer weltweiten Reduktion von Abgasen. Jeder Industriebetrieb, der wegen hoher Energiekosten abwandert, wird woanders weitergeführt. Die Leidtragenden sind die sozial schwachen und armen Menschen und zwar weltweit. Wir Menschen sind in der Lage mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, aber nur, wenn der weltweite Wohlstand weiterhin steigt und der technologische Fortschritt voranschreitet. Die Umwelt muss bewahrt werden, aber Umweltschutz, wo nicht der Mensch im Mittelpunkt steht, ist unmenschlich.

Wie wollen Sie sich für die Schwächsten unserer Gesellschaft einsetzen und welche Personen zählen für Sie zu dieser Gruppe (z.B. Migranten, Alleinerziehende, Arbeitslose usw.)?

Ich bin stolz darauf in einem Land leben zu dürfen, dessen soziale Netze niemanden ins Bodenlose fallen lassen. Besonders schutzbedürftig sind Menschen, die sich aus eigener Kraft nicht aus ihrer misslichen Lage befreien können. Für Empfänger von Sozialleistungen müssen Anreize gesetzt werden, von der eigenen Hände Arbeit leben zu können. Unabhängige Bürger müssen das Ziel dieses Systems sein. Menschen in die Abhängigkeit des Staates zu treiben ist nicht nur für diese ein persönliches Unglück, sondern birgt eine gesellschaftliche Sprengkraft. Das wird verschärft durch einen unkontrollierten Zuzug in unser Sozialsystem

Was sind Ihre persönlichen Anliegen oder Vorhaben, für die Sie sich im Nationalrat einsetzen wollen?

1) Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, dass Eltern in der Lage sind, die Zahl an Kindern zu haben, die sie sich wünschen und wir als Land so dringend brauchen. Ab einer gewissen Kinderzahl braucht es finanzielles Auskommen ohne die volle Berufstätigkeit beider Eltern. 2) Wie können wir Mütter noch besser dabei unterstützen, auch bei ungewollten Schwangerschaften Ja zu ihrem Kind zu sagen. Finanzielle Gründe sollten in einem so reichen Land wie Österreich niemals der Grund sein müssen, ein schlagendes Herz zu stoppen. 3) Einsatz für einen lebendigen christlichen Glauben im Land, ohne dem unsere christlich-abendländische Kultur keine Zukunft hat.