Die Aufregung rund um die Drag Queen Lesungen vor Kindergartenkindern in Wien ging um die Medien. Als der ORF bei mir anfragte, ob ich für die Sendung Thema meine Position darlegen will, habe ich sofort zugesagt. Ich wusste um die Risiken. So ein Interview dauert über eine Stunde, gesendet werden dann aber nur bis zu drei Minuten. Bei so viel Material kann beim Zuschnitt alles ins Gegenteil verkehrt werden oder aber der Eindruck entstehen, dass die Positionen völlig untragbar und menschenverachtend sind. Das Gespräch mit dem Journalisten Christoph Feurstein und seinen Kollegen vom ORF war aber sehr wertschätzend und auch interessant. Schon aus der Fragestellung war völlig klar, welche Position hier von den Fragestellen eingenommen wird, doch ich genieße intellektuelle Auseinandersetzungen. Die Sendung selber (ausgestrahlt am 3. April 2023) war erwartungsgemäß unkritisch. Um den nötigen Kontext zu meinen Aussagen zu liefern, teile ich hier die Position, die ich auch in meinem Gespräch dargelegt habe.
Es geht um die Kinder
Ich habe selber vier kleine Kinder und bin durch und durch ein Familienmensch. Mein ganzes Engagement zielt darauf ab, Rahmenbedingungen zu ermöglichen, damit Kinder eine glückliche Kindheit haben, wo sie idealerweise geborgen in der Liebe ihrer Familie zu glücklichen und reifen Personen heranwachsen.
Dazu zählt sie vor negativen Einflüssen zu bewahren, wie zum Beispiel einer Konfrontation mit einer Erwachsenensexualität, die ihren Reife- und Entwicklungsgrad überfordert. Im Fall von Drag Queen Performances und Lesungen bereits vor Kindergartenkindern, hat eine sehr große Mehrheit der Menschen das Empfinden, dass Männer in engen Frauenkleidern oder Dessous, die dann womöglich erotische, sexualisierte Tänze aufführen, nichts vor Kindern verloren haben. Aber es geht um mehr, als nur persönliche Empfindungen. Die Sexualisierung von Kindern und die Verunsicherung ihrer geschlechtlichen Identität hat negative Folgen auf ihre Entwicklung. Davor sollen Kinder geschützt werden.
Es geht nicht um Erwachsene
Die Kritik richtet sich aber nicht an erwachsene Menschen, die ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten wollen. Selbstverständlich soll jeder so leben, wie er es für richtig hält und selbstverständlich kann man so viele Dragqueenshows besuchen wie man will. Wenn aber Kinder frühzeitig sexualisiert werden, ist das klar zur verurteilen. Und wenn das aus Steuermitteln finanziert wird, dann ist das eine öffentliche und eine politische Angelegenheit, die jeden etwas angeht.
Junge Mädchen sind besonders vulnerabel bei psychischen Erkrankungen
Solche Dragqueenshows vor Kindern und Jugendlichen finden nicht im luftleeren Raum statt. Wir hören aus den Medien, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen und Jugendlichen stark zugenommen hat. Zahlreiche Experten warnen davor, kleine Kinder und Jugendliche Eindrücken auszusetzen, die sie in ihrer Identität verunsichern können. Der Jugendpsychiater und Experte für Geschlechtsdysphorie Dr. Korte spricht vom Zeitphänomen Trans, das in erster Linie die sehr vulnerable Gruppe weiblicher Jugendlicher anspricht. Gerade Mädchen, die in die Pubertät kommen und sich mit dem reifungsbedingt veränderten Körper auseinandersetzen müssen, kommen damit oft nicht zurecht. Das äußert sich in einem Verhalten, das die Ablehnung ihrer Weiblichkeit zum Ausdruck bringt, wie z.B. Magersucht.. Ein magersüchtiges Mädchen leidet brutal unter ihrem vermeintlichen Zu-dick-Sein. Ihr würden wir doch trotzdem niemals Abnehmpillen geben und sie darin bestärken, noch mehr abzunehmen!
Das Zeitphänomen Trans ist gefährlich
Bei Kindern mit Geschlechtsdysphorie, meistens Mädchen, die sich eine Zeitlang im falschen Körper fühlen, sind die Gründe dafür die gleichen, wie bei der Magersucht. In diesem Fall sind aber sehr viele geneigt, dieses unsägliche Narrativ vom „im falschen Körper geboren“ unhinterfragt zu übernehmen. Das ist grob schädigend für das Kind. Solche Kinder brauchen Beratung und Trost. Wir wissen aus Studien, dass sich die allermeisten Kinder später mit ihrem Geburtsgeschlecht aussöhnen. Verunsicherte Mädchen unkritisch in ihrem Leidensdruck darin zu bestärken, dass sie im falschen Körper sind, ist gefährlich und schädlich. Wenn dann aber noch eine Hormonbehandlung hinzukommt, um die Pubertät aufzuschieben, dann ist das eine Weichenstellung, die meistens nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Eine aufwendige und folgenreiche medizinische Behandlung, sei es mit Hormonen oder gar Operationen, wie die Entfernung von Brüsten, hätte irreversible und, lebenslange Konsequenzen. Das wäre bei einer nur vorübergehenden Geschlechtsidentitätsverwirrung eine fatale Fehlentscheidung! Dr. Korte berichtet aus seiner Praxis, dass Eltern von siebenjährigen Mädchen fragen, wann sie Hormone bekommen könne und wann ihre Eierstöcke entfernt werden könnten.
Drag Shows leisten ihren Beitrag zum hippen Trans Zeitphänomen
Und nun zurück zu den Dragqueenshows. Solche Shows leisten ihren Beitrag dazu, dass es in bestimmten Szenen hip ist, trans zu sein – und davon fühlen sich in allererster Linie weibliche Jugendliche angesprochen, die einen sexualitätsbezogenen inneren Konflikt haben. Bitte fragen Sie bei Jugendlichen im Alter ab 13 nach. Sie werden jedenfalls in Wien hören, dass es nicht ungewöhnlich ist, in jeder Klasse ein bis zwei Mädchen zu finden, die sich im falschen Körper wähnen. Eine mir bekannte sechzehnjährige hat in ihrer Klasse in einem renommierten Wiener Gymnasium drei solche Fälle.
Selbstverständlich verkleiden sich gerade Kinder sehr gerne. Jeder von uns schlüpft ab und zu in eine andere Rolle und Kinder können das im Normalfall gut unterscheiden. Problematisch wird es dann, wenn über eine unschuldige Kinderfantasie eine sehr ernste, erwachsene Ideologie gestülpt wird. Dann wird aus Rolle schnell Identität, mit einem Rattenschwanz an Konsequenzen gerade bei verunsicherten Mädchen.
Meine Forderungen
Deshalb erhebe ich meine Forderungen: Schluss mit einer Sexualisierung von Kindern! Schluss mit Einflüssen, die bei der Identitätsfindung von Kindern und einem gesunden Verhältnis zu ihrem Körper schaden! Schluss mit verwirrenden Signalen v.a. an junge Mädchen, wie z.B. hippe Männer in Frauenkleidung! Und vor allem Schluss mit Förderungen aus Steuermitteln der Stadt Wien an Vereine, die eine Sexualisierung von Kindern und das Zeitphänomen Trans unter Jugendlichen fördern!
Quellen:
- https://www.imabe.org/bioethikaktuell/einzelansicht/transgender-schweden-stoppt-pubertaetsblocker-bei-minderjaehrigen
- https://www.nytimes.com/2022/11/14/health/puberty-blockers-transgender.html
- https://www.christdemokratie.at/verstoerender-transgender-beitrag-in-orf-kindersendung/
- https://taz.de/Jugendpsychiater-ueber-Transidentitaet/!5845336/,
- https://www.christdemokratie.at/transgender-aufruf-schluss-mit-der-falschberichterstattung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/
- https://www.emma.de/artikel/die-leitlinien-und-was-dahinter-steckt-339399
Schade nur, so scheint mir, das hier eine Person sein Leben darauf reduziert „anders zu sein“. Deshalb kann ich hier den Pädagogischen Mehrwert nicht erkennen. Unterschiedlichkeit ist grundsätzlich nichts unbekanntes. In der Hautfarbe oder Sprache leben wir Menschen grundsätzlich im verschieden sein zusammen. In der Sexualität bin ich bei Ledochowski, da scheint mir das Thema bei Kleinkindern bei weitem zu verfrüht und unangebracht.